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Ingrid Schorscher und Celio de Carvalho präsentieren eindrucksvollen Stimmungswechsel von Musik, Performance und Sprache


Am vergangenen Mittwochabend fanden sich die Liebhaber des künstlerischen Experiments in der Galerie ein. Ingrid Schorscher und Celio de Carvalho brachten das „musikalisch-performative Terzett“ zur Uraufführung. Dieses ist ebenso wie die bereits aufgeführte „Solo-Nacht-Performance“ von Ingrid Schorscher und die von Jeremias und Christof Heppeler inszenierte „Text-Sound-Skulptur“ Teil des Programms zum Skulpturenprojekt Donaugalerie, in dem explizit die zeitlich begrenzte und performative Kunstform eine wichtige Rolle spielt.

Bild von Ingrid Schorscher und Celio de Carvalho
 
Das Besondere dieser Reihe ist, dass die Künstler eigens für den speziellen Kontext der Donaugalerie ein Werk konzipiert haben, das nur live zu erleben ist. Die Akkordeonistin und freischaffende, darstellende Künstlerin Ingrid Schorscher und der in einer Musikerfamilie in Rio de Janeiro aufgewachsene Perkussionist Celio de Carvalho feierten mit dem „musikalisch-performativen Terzett“ ihren ersten gemeinsamen Auftritt. Sie zogen das Publikum durch ihre enorme und nuancenreiche Fähigkeit, mit Musik, Performance und Sprache verschiedenartige Stimmungen zu erzeugen, in einen magischen Bann.
 
Zu der etwa eine Stunde lang dauernden Aufführung gehörten Solopassagen mit dem Akkordeon (Ingrid Schorscher), deren Spannweite von elegisch bis heiter war, als auch mitreißende Rhythmen und lautmalerische Klänge mit den verschiedensten Schlaginstrumenten (Celio de Carvalho). Ingrid Schorscher beeindruckte zudem das Publikum mit einem dadaistischen Sprechpart, in dem die immer gleichen Phrasen in schnellem Rhythmus wiederholt wurden. Auch das Schattenspiel zweier miteinander kommunizierender Figuren, die die im Kopfstand positionierte Ingrid Schorscher mit ihren beiden Füßen erzeugte, war von unnachahmlicher Prägnanz und zeugte von der phänomenalen Körperbeherrschung der Künstlerin.
 
Passend zum Titel „Watermirror – Zustände“ war während der ganzen Aufführung Musik, Performance und Sprache verwoben mit den stets wechselnden Video-Bildern von verschiedensten Erscheinungsformen des Wassers. Ein besonderes Highlight war es, dass als Projektionsfläche der Wasserbilder die Galeriewand diente, an der die aus einem Gestell und vielen menschlichen Figuren bestehende Installation des bekannten Tuttlinger Bildhauers Roland Martin angebracht war. Als „Theatrum Mundi“ thematisiert sein Werk ebenfalls existentielle Situationen und Lebenslagen und unterstrich während des Abends vor verschiedenen Hintergründen und Lichtsituationen sowie mit lebhaftem Schattenwurf in jedem Augenblick die menschliche Dimension des Gesehenen und Gehörten.
 
So wurde das Publikum über verschiedenste Sinnesreize und auf komplexe Weise an das Geschehen herangeführt, das sich mit seinem kontrastreichen Wechselspiel um die facettenreichen Zustände von Wassererscheinungen als Spiegel des seelischen Innenlebens, der Gedanken und Emotionen drehte.
 
Nach dieser Uraufführung beabsichtigen Ingrid Schorscher und Celio de Carvalho „Watermirror – Zustände“ an weiteren Orten aufzuführen. Das Programm zum Wasser stellt den Auftakt für eine Serie mit weiteren Teilen zu den vier Elementen dar.
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