Volltextsuche auf: https://app.tuttlingen.de
News

Land gibt keine Daten zu PISA weiter - OB Beck fordert Auskünfte ein


Die jüngste PISA-Studie hatte beunruhigende Ergebnisse, Städte und Gemeinden erfahren aber nicht, wie die Schulen vor Ort abgeschnitten haben. In einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper fordert OB Michael Beck nun, diese Praxis zu ändern: „Gerade für die künftige Weiterentwicklung im Bereich der Schulsozialarbeit wären diese Daten für uns wichtig.“

Die Ergebnisse waren alles andere als erfreulich: Sowohl die neueste PISA-Studie als auch die speziell auf Grundschulen ausgerichtete Studie VERA 3 kamen zu dem Ergebnis, dass die Fähigkeiten deutscher Schüler*innen weiter nachgelassen haben. Wie aber sieht es an Tuttlingens Schulen aus? Auf diese Frage bekam die Stadt keine Antwort. Die Begründung: Da sie nur Schulträger und somit nicht verantwortlich für Lerninhalte oder Lehrer sei, könne man die Studienergebnisse nicht an die Schulverwaltung des Rathauses weitergeben – unter anderem mit Verweis auf den Datenschutz.

OB Michael Beck möchte dies so nicht stehen lassen und hat sich daher an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper gewandt: „Obwohl wir ja „nur“ Schulträger sind und somit auch „nur“ für die Gebäude und das über den Lehrerberuf hinausgehende Personal verantwortlich sind, tun wir also alles, um optimale Lernbedingungen zu schaffen“, so Beck. Da es in Tuttlingen Schulen gebe, in denen 80 Prozent der Kinder kein oder nur bruchstückhaft deutsch spricht, sei dies besonders wichtig – zum Beispiel über die von der Stadt organisierte und finanzierte Schulsozialarbeit.

„Vor diesem Hintergrund wäre es für uns daher wichtig zu wissen, ob sich die Ergebnisse der PISA-Studie auch in den VERA 3 Vergleichstests der Tuttlinger Grundschulen sowie den VERA 8 Vergleichstests in den weiterführenden Schulen niederschlagen“, so Beck weiter. Die Aussage, dass dies aus Datenschutzgründen nicht zulässig sei, kann er nicht nachvollziehen – zumal der Stadt ja anonymisierte Auswertungen ohne personenbezogene Daten ausreichen würden.

„Land und Kommunen sollten doch bei der Frage, wie man die Qualität an unseren Schulen steigern kann, Hand in Hand zusammenarbeiten. Es geht hier ja nicht um Profilierung oder Formalien sondern um die Zukunft unserer Kinder und damit auch die unserer Gesellschaft“, so Beck weiter. „Als Kommune aber können wir uns nur dann fundierte Gedanken über eventuelle in unserem Zuständigkeitsbereich liegende Maßnahmen machen, wenn wir auch über die nötige Datengrundlage verfügen. Gerade für die künftige Weiterentwicklung im Bereich der Schulsozialarbeit wären diese Daten für uns wichtig.“

Menü zurück Seite
neu laden
zur
Startseite
mehr
Infos
Hilfe schließen
Direkt nach oben