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Ein krachender Saisonauftakt: Politthriller „Aus dem Nichts“ eröffnet die Theaterspielzeit in der Stadthalle Tuttlingen


Es ist eine Geschichte, die man nie erleben möchte, ein emotionales Drama über Verlust und Trauer, das noch lange beschäftigt. Zum Auftakt der Theatersaison 2019/20 bringt die Stadthalle Tuttlingen Fatih Akins „Aus dem Nichts“ als Inszenierung des EuroStudios Landgraf auf die Bühne. Der mit elf Schauspielern besetzte meisterhafter Rachethriller erzählt auch die Geschichte des deutschen Rechtsstaates im Umgang mit dem NSU. Akins gleichnamiger Film gewann im vergangenen Jahr mit dem Golden Globe einen der wichtigsten Filmpreise der Welt. Der Theaterabend in der Stadthalle Tuttlingen beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Noch sind Tickets im verbilligten Vorverkauf zu haben; Preisermäßigungen sind mit einem Abo möglich: Das Wahlabo bringt bis zu 25%, das Theaterabo sogar 35% Preisvorteil.
 
Am 11. Juli 2018 verurteilte das Gericht im Münchner NSU-Prozess die Hauptangeklagte Beate Tschäpe zu lebenslanger Haft bei besonderer Schwere der Schuld. Der ab 2013 geführte Rechtsstreit war in der Geschichte der Bundesrepublik einer der wenigen Prozesse, die international für Aufsehen sorgten und als Meilensteine für die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte gelten. Bereits 2017 brachte der auch international renommierte Hamburger Filmemacher Fatih Akin einen Film über rechtsextremistische Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer und Hinterbliebenen heraus: „Aus dem Nichts“ erzählt auch die Geschichte »des deutschen Rechtsstaates im Umgang mit der NSU. „Auch wenn die Zuschauer die Fakten kennen (…) ist „Aus dem Nichts“ spannend bis zum Schluss. Ein hervorragend erzähltes, mutiges Drama (…) Sehr nuanciert arbeitet Akin das auf, was nach einer solchen Katastrophe vermutlich geschieht. Schock, Wut, Hass, Trauer, Verzweiflung“, urteilte die Jury des Deutschen Filmpreises. Jetzt geht der brandaktuelle Stoff über den Umgang des deutschen Rechtsstaats mit Opfern und Tätern nationalsozialistischer Verbrechen als Bühnenstück auf Tournee.
 
„Aus dem Nichts“ ist ein Politthriller vor dem Hintergrund der deutschen NSU-Morde, der auf ein provozierendes Ende hinausläuft. Die Parallelen zur Mordserie von Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe sowie zum anschließenden NSU-Prozess liegen auf der Hand. Die rechtsradikalen Terroristen ermordeten mutmaßlich zehn Menschen und verübten Raubüberfälle und drei Sprengstoffanschläge. Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln und suchte im Umkreis der sowieso schon traumatisierten Opfer nach den Tätern, oder – noch schlimmer – machte die Opfer zu Tätern. Niemand vermutete die Täter im rechten Milieu.
 
Zur Handlung: An einem Nachmittag bringt Katja ihren kleinen Sohn Rocco ins Büro ihres deutsch-kurdischen Mannes Nuri. Als sie am Abend zurückkehrt, sind beide tot. Eine vor dem Büro deponierte Nagelbombe hat alles zerfetzt. Katjas Welt hat sich aus dem Nichts heraus für immer verändert. Vor dem Anschlag hatte sie am Tatort eine junge Frau gesehen, die ihr mit einem schwarzen Behälter bepacktes Fahrrad an einer Laterne abstellte. Doch statt diese Spur zu verfolgen stürzt sich die Polizei lieber auf Nuris Dealer- bzw. Gefängnis-Vergangenheit und ermittelt im Rotlichtmilieu. Dann gehen ihnen zufällig die wahren Täter ins Netz. Hauptverdächtig ist das Neonazipärchen Möller. Aber der Prozess entwickelt sich anders als Katja erhofft ... und treibt Katja, gedemütigt und entsetzt, dazu, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen.
 
Karten für „Aus dem Nichts“ oder Theater-Abos (mit fünf weiteren Theaterabenden u.a. nach Sebastian Fitzeks „Passagier 23“ oder mit Molières „Die Streiche des Scapin“) gibt es bei der Vorverkaufsstelle der Tuttlinger Hallen, der Ticketbox in der Königstraße 13 (beim „Runden Eck“) im verbilligten Vorverkauf in drei Kategorien. Sie kosten ab 23,10 € (inkl. Gebühren) und sind auch bei den bekannten Vorverkaufsstellen des KulturTickets Schwarzwald-Baar-Heuberg in den Landkreisen RW, VS und TUT erhältlich. Online sind Karten unter www.tuttlinger-hallen.de zu haben. Ein telefonischer Kartenservice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet.
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