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Miss Allie aus Lüneburg gewinnt 19. Kleinkunstpreis „Tuttlinger Krähe“


So weit in den Norden ist die „Tuttlinger Krähe“ lange nicht mehr geflogen: 750 km reist die Gewinnerin der „Tuttlinger Krähe 2019“, „die kleine Singer-Songwriterin mit Herz“ Miss Allie, in ihre Heimat Lüneburg. Mit im Gepäck auf der Heimfahrt nach Niedersachsen hat sie mit der Bronzeplastik des Tuttlinger Künstlers Roland Martin einen der wichtigsten deutschen Kleinkunstpreise. Und dazu einen Siegerscheck mit dem Preisgeld in Höhe von 4.000 € vom Hauptsponsor des Wettbewerbs, dem Medizintechnikunternehmen KLS Martin Group aus Tuttlingen. Weitere Preise erhielt bei der von Vorjahresgewinner Artem Zolotarov (Mainz)  moderierten Preisträgergala am späten Sonntagabend, die Kölner Komikerin Andrea Volk (2. Jurypreis und Publikumspreis; Preisgeld 2.500 € bzw. 2.000 €) und der gebürtige Nürnberger Pascal Franke, Klavierkabarettist aus Frankfurt (Sonderpreis der Jury, 2.000 €). Auch diese beiden Preisträger dürfen sich neben dem Siegerscheck über eine Kleinplastik von Roland Martin. Alle drei Wettbewerbsabende in der vergangenen Woche und das Finale waren ausverkauft – wie schon seit Jahren!

Die Gewinner, die Jury, Oberbürgermeister Beck, die Hautsponsoren und Michael Baur
 
Mit Texten aus eigener Feder, heiteren, manchmal auch nachdenklichen Songs, einer gehörigen Portion satirischem Augenzwinkern, ohne Angst vor Tabuthemen und immer mit fröhlich-frechen Überleitungen spielt die „Krähe“-Preisträgerin aus ihrem Programm „Mein Herz und die Toilette“.  Seit 2015 schreibt die studierte Kulturwissenschaftlerin eigene Songs und hat 2016 und 2018 zwei CD in Englisch und Deutsch veröffentlicht: Miss Allie: „Man sagt, ich sei frech und ein bisschen versaut ... Ich sage, ich bin lieb, aber ehrlich. In meinen Songs verpacke ich meine Erfahrungen oft in einen Wattebausch aus Humor, doch manchmal lass ich auch – im übertragenen Sinn - die Hosen runter.“ Miss Allie stand als Siegerin natürlich im Mittelpunkt als am Sonntagabend die deutsche Kleinkunstwelt wieder für einen Abend auf die Donaustadt blickte und als am Ende einer dreistündigen Preisträgergala in der Angerhalle Tuttlingens OB Michael Beck, VertreterInnen der Sponsoren des Wettbewerbs und JurorInnen und das Geheimnis um die diesjährigen Preisträger der „Tuttlinger Krähe“ lüfteten. Poetry Slammer und Vorjahressieger Artem Zolotarov, der als Moderator durch den Abend führte, hatte wie alle Preisträger vorher noch einmal Kostproben aus seinem aktuellen Bühnenprogramm gezeigt.

Die Gewinner der "Tuttliner Krähe 2019"
 
Im Laufe der vergangenen Woche hatten sich zwölf Finalisten aus fast 100 Bewerbern an drei Abenden dem Publikum in der Angerhalle in Tuttlingen-Möhringen live präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher erlebten drei dichte, zumeist hochkarätig besetzte Abende, die viel vom faszinierenden Spektrum des Genres abbildeten. Wie so oft in den mittlerweile 19 Wettbewerbsjahren seit 2001 war es eins starkes Teilnehmerfelder: „Schon sích bei der „Tuttlinger Krähe“ zu qualifizieren, ist eine Leistung, sich hier durchzusetzen, bedeutet, einen Preis wirklich verdient zu haben“, meint Programmchef Berthold Honeker. Das mit Spannung erwartete Ergebnis goutierte das Publikum in der ausverkauften Angerhalle im Stadtteil Möhringen am Sonntag dann auch mit großem Beifall: Miss Allie reiht sich als 19. Gewinnerin des Kleinkunstpreises der Stadt Tuttlingen in die Liste namhafter „Krähe“-Gewinner ein, in der u.a. bereits Sascha Grammel, Florian Schroeder, Lars Reichow, Heinrich del Core oder Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser stehen. Für Miss Allie, die schon einige Musikpreise gewonnen hat und zuletzt im Finale des Prix Pantheon stand, ist die „Krähe“ die wichtigste Auszeichnung ihrer noch jungen Karriere. Nach Martina Brandl (2003) und dem Duo Suchtpotenzial mit Ariane Müller und Julia Gámez-Martin (2016) ist es erst das dritte Mal, dass ganz oben auf dem Treppchen eine Frau steht. Die JurorInnen lobten die Gewinnerin 2019 in ihrer Laudatio: „Sie hat die Jury überrascht, verblüfft und überrumpelt – mit ihrem mädchenhaften Charme, ihrer wunderbaren Stimme und mit ihrem Schalk, der mitunter belebend wirkt wie ein Schlag in die Magengrube. Dabei nie grob oder ungerecht, sondern feinsinnig und feinfühlig, wortgewandt und wortgewaltig.“
 
Dass auch der 2. Jurypreis und der Publikumspreis mit Andrea Volk an eine Gewinnerin gingen, unterstreicht, dass die Kleinkünstlerinnen auf dem Vormarsch sind, und sorgt für „die weiblichste ‚Krähe‘ aller Zeiten“ (Baur). Die im Ruhrgebiet aufgewachsene Volk überzeugte auf der Bühne mit Auszügen aus ihrem Programm „Feier-Abend! Büro und Bekloppte“, in dem sie – zum Brüllen komisch – Personen und Situationen aus dem Büroalltag herrlich (über)zeichnet und karikiert. Andrea Volk erwies sich als „Rampensau“ im besten Sinne des Wortes und für Fachjury und Publikum gleichermaßen als preiswürdig!
 
Für die Herren der Schöpfung blieb damit „nur“ ein Preis übrig: Den gebürtigen Franken Pascal Franke zeichnete die Jury mit dem Sonderpreis des Wettbewerbs aus. Der Klavierkabarettist lieferte einen „göttlichen“ Auftritt mit Nummern aus seinem gleichnamigenn Solo. Franke bietet ungebremste und facettenreiche Unterhaltung mit einer satten Portion schwarzem Humor, musikalisch virtuos und voller unerwarteter Wendungen. Und das, obwohl der 31-jährige Klavierkabarettist nach einer Grippe leicht angeschlagen in den Wettbewerb gehen musste.
 
„Die attraktive Dotierung des Wettbewerbs mit über 10.000 Euro Preisgeld und einer Gesamtdotierung von fast 20.000 Euro verdanken wir unseren engagierten Sponsoren, die damit ihre hohe Wertschätzung für die Veranstaltung zum Ausdruck bringen“, betonte Michael Baur und vergaß nicht, die Bedeutung der Fachjury (Michael Baur, Rolf Brohammer, beide Tuttlingen, Karl Heinz Helmschrot, Berlin, Sabine Schürnbrand, Allensbach, Rosa Wagner, Puchheim/München, David Zapp, Tuttlingen) zu erwähnen. Auch für Agenten, Künstlermanager, Veranstalter und Medienvertreter, die zum Finale teilweise wieder von weit her angereist waren, gehört die „Tuttlinger Krähe“ mittlerweile zu den wichtigsten deutschen Kleinkunstpreisen. Die Fortsetzung folgt im nächsten Frühjahr. Vom 31. März bis 5. April steigt dann die „Jubiläums-Krähe“: der Wettbewerb wird 2020 zwanzig Jahre jung. Und die ersten Bewerbungen sind tatsächlich schon eingegangen!
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