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Tuttlingen heizt bald mit eigenen Hackschnitzeln
Spatenstich für Trocknungsanlage im Hasenholz


Die Transportwege sind kurz, das Restholz wird wirtschaftlich sinnvoll genutzt und getrocknet wird es mit Solarenergie – mit der künftigen Ökobilanz des Projekts ist OB Michael Beck mehr als zufrieden: „So heizt man klimafreundlich und nachhaltig“, stellte er beim Spatenstich am Donnerstag im Gewann „Hasenholz“. „Tuttlingen ist eine der waldreichsten Kommunen im Land“, so der OB weiter, „dieses Potenzial nutzen wir jetzt noch stärker als bisher für die Energiewende.“

Für rund 1,5 Millionen Euro entsteht auf der Fläche der ehemaligen Erddeponie eine Lagerhalle sowie ein befestigter Platz als Lager- und Verladefläche. Geplant wurde der Bau von der städtischen Abteilung Hochbau. Zunächst werden nur zwei Drittel der Halle gebaut, so dass noch eine spätere

Erweiterung möglich ist. Im Endausbau wird die Halle rund 70 Meter breit und 25 Meter tief sein.

In dem Bau aus Beton und Holz werden künftig rund 5000 Kubikmeter Hackschnitzel im Jahr getrocknet. Gewonnen werden sie aus Waldresthölzern und rotfaulen Fichtenabschnitten, aus denen keine Sägeprodukte hergestellt werden können. Mit mobilen Häckslern wird das Restholz meist direkt vor Ort im Wald zerkleinert und in der neuen Halle dann getrocknet. Die Trocknung hat gleich zwei Vorteile: Die Hackschnitzel schimmeln nicht und sind folglich länger lagerfähig. Außerdem steigt die Energieausbeute um bis zu 20 Prozent.

Getrocknet werden die Hackschnitzel mit Warmluft, die in einem Luftkollektor von der Sonne erhitzt wird. Das Gebläse wiederum wird mit Solarstrom betrieben, der in einer eigenen PV-Anlage entsteht. „Klimafreundlicher geht‘s fast nicht mehr“, so Michael Hager, Leiter der Abteilung Forst bei der Stadt Tuttlingen. Ein weiterer Vorteil ist, dass vom Borkenkäfer befallenes Material schneller aus dem Wald gebracht werden kann, wodurch die Massenvermehrung des Waldschädlings eingedämmt werden soll.

Verbrannt werden die Hackschnitzel in den Heizkraftwerken der SWT. Ein großer Teil des Bedarfs, das die SWT für die Holzkraftwerke in ihrem Wärmenetz benötigen, kann so dann vor Ort erzeugt werden.

Nach dem Spatenstich am Donnerstag soll die Halle im Sommer 2025 fertig sein und dann auch gleich in Betrieb gehen. Schon in der Heizperiode 2025/26 werden die Tuttlinger Hackschnitzel dann für warme Wohnungen sorgen.

Das Bild zeigt den Spatenstich für die neue Hackschnitzelanlage

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