Tuttlingen bekommt einen neuen Bahnhofsvorplatz. Nach zweijährigem Planungsprozess liegt jetzt die Entwurfsplanung vor. Es wird ein sogenannter Multimodaler Mobilitätsknotenpunkt entstehen, an dem verschiedenste Mobilitätformen wie Bus, Bahn, Car-Sharing oder Fahrrad zusammengebracht werden und der Umstieg komfortabel möglich sein wird. Damit beginnt eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Tuttlingens: die Bahnhofsentwicklung hin zu einem neuen attraktiven Stadtbahnhof.

Kernstück der von der ARGE Breinlinger Ingenieure / bhm Planungsgesellschaft / Schaudt Architekten im Auftrag der Stadt geplanten Anlage wird der neue Busbahnhof mit neun Bushaltestellen sein. Diese sollen auch zu Stoßzeiten für einen optimalen Busbetrieb sorgen und sind zudem für eine Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebots ausgelegt.

Um das gefährliche und unübersichtliche Nebeneinander von Fußgängern, Bus-, Rad- und Individualverkehr, wie es derzeit am Bahnhof vorzufinden ist, zu vermeiden, wird der künftige Bahnhofsvorplatz für den Individualverkehr gesperrt. Wer Fahrgäste mit dem Auto zum Bahnhof bringt, findet dann in der Eisenbahnstraße die sogenannten „Kiss & Ride“ Stellplätze oder kann ins Parkhaus, das auf dem bisherigen Parkplatz neben dem Bahnhof entstehen wird, ausweichen. In der Eisenbahnstraße wird es auch Behindertenstellplätze sowie E-Car-Ladestationen geben.

Der neue Bahnhofsvorplatz soll durch viele Grünflächen und Bäume eine hohe Aufenthaltsqualität bekommen. Ein Blickfang wird die neue Überdachung werden, die sich W- bzw. „Mäander“-förmig über den Platz ziehen und hier für den Wetterschutz an den Wartebereichen sorgen wird.

Die ersten Bauarbeiten beginnen im Juni und widmen sich dem provisorischen Busbahnhof, über welchen während der Bauzeit der Busbetrieb abgewickelt wird. Dieses Provisorium wird südlich des Bahnhofsgebäudes auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs (derzeit Aesculap-Firmenparkplatz) errichtet. ÖPNV-Kund*innen müssen ab Herbst mit Änderungen rechnen, da zu dieser Zeit der Busbetrieb auf das Provisorium verlegt wird. Anschließend werden die Hauptarbeiten am Bahnhofsvorplatz starten, welche Mitte 2025 abgeschlossen sein werden.

Als weitere Baumaßnahme wird der sogenannte „Bahnhofsdurchbruch“, also die Öffnung der Personenunterführung in Richtung Donau noch in diesem Jahr durchgeführt. Und auch der Investor Schoofs Immobilien GmbH, Frankfurt wird zeitnah die Sanierung des Bahnhofsgebäudes sowie die Neubebauung des umliegenden Areals angehen, was er in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am kommenden Montag, 24. April 2023 vorstellen wird.