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Neue Perspektiven in unserer Geschichte – Tuttlinger Heimatblätter 2022 ab sofort erhältlich


Ab sofort können die Tuttlinger Heimatblätter 2022 im Buchhandel, den Museen sowie im Rathaus erworben werden. Auf knapp 216 Seiten umfassen die Blätter zwölf Aufsätze, zwei Nachrufe, die Kreischronik und Mitteilungen zum Vereinsgeschehen.

Der Schwerpunkt der Tuttlinger Heimatblätter liegt in diesem Jahr in einem Rückblick auf die verschiedenen Seuchen, welche in den letzten Jahrhunderten im Landkreis wüteten. Außerdem werden erneut die Zeit des Nationalsozialismus und auch die Vorgeschichte des Freilichtmuseums in den Blick genommen.

Auftakt ist der Aufsatz von Nina Schreiber, die sich mit dem Thema Pocken und der medizinischen Behandlung durch die ersten Impfungen im 19. Jahrhundert beschäftigt. Hier wird ein breiter Blick auf die Geschichte der Impfung im Landkreis, deren Umsetzung und auf die Befürchtungen und Gerüchte der damaligen Zeit geworfen, was einem unweigerlich auch Parallelen zur heutigen Zeit vor Augen führt. Lena Kunz betrachtet im danach folgenden Aufsatz die Geschichte des Schwarzen Todes, die verschiedenen dokumentierten Ausbrüche der Pest im Landkreis der vorigen Jahrhunderte und zeigt auf, wie verheerend die immer wiederkehrenden Seuchen die hiesige Bevölkerung heimsuchten. Dr. Hans-Joachim Schuster geht ergänzend auf die Pestseuchen im 17. Jahrhundert ein, welche ein Drittel der Bevölkerung das Leben kosteten. Mit den wiederkehrenden Scharlachausbrüchen im 19.und 20. Jahrhundert in Tuttlingen und Umgebung beschäftigt sich Janine Fischer-Höhn; sie zeigt klar die tödlichen Folgen auf und erläutert die staatlichen Maßnahmen die unternommen wurden, um die verschiedenen Ausbrüche im damaligen Oberamt einzudämmen.

Der Tuttlinger Heimatforscher Günter Müller hat sich schon seit Jahren der Erforschung des alten Tuttlinger Friedhofs, dem heutigen Bürgerpark, verschrieben und untersucht dessen Geschichte und Geschichten. 2022 fertigte er eine ausführliche Liste aller Tuttlinger Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs an, welche von Stadtarchivar Alexander Röhm ausgewertet wurde. Nils Bambusch präsentiert in einem ausführlichen Aufsatz seine neusten Ergebnisse zu NS-Euthanasieopfern in Trossingen. Hier geht er zum einen auf die allgemeinen damaligen Umstände, aber auch auf die verwaltungs- und organisatorischen Gegebenheiten in Trossingen ein, bevor er die mühsam recherchierten Opferbiographien im Einzelnen vorstellt. Gertrud Graf und Eugen Michelberger präsentieren gleich zwei Ergebnisse ihrer intensiven Arbeit der letzten Jahre. So befasst sich ein Aufsatz mit den erschreckenden Häftlingsschicksalen aus dem KZ Spaichingen, der dem Leser vor Augen führt, wie Menschen auf furchtbare Art aus ihrem Leben gerissen wurden. In einem weiteren Aufsatz zeichnen sie die interessante Geschichte nach, wie der Pastor Hermann Schäfer aus Hausen ob Verena im April 1945 den französischen Widerstandskämpfer Henri Fricker in den letzten Kriegstagen vor den NS-Schergen versteckte und sich selbst so in Lebensgefahr brachte.

In Anlehnung an seinen Aufsatz zur Vorgeschichte des Freilichtsmuseums in Neuhausen ob Eck, zeigt Karl-Heinz Reizner in seinem diesjährigen Aufsatz die mühevolle Geschichte nach der Standortsuche für dieses regionale Freilichtmuseum zwischen den Jahren 1979 und 1981 auf. Dabei wird deutlich vor Augen geführt, wie nervenaufreibend die Standortsuche für alle Beteiligten war und wie von Befürwortern und Gegnern teilweise erbittert um die unterschiedlichen Standortvorschläge gekämpft wurde, bevor das Freilichtmuseum schlussendlich am heutige Standort entstanden ist.

Alexander Röhm macht mit seinem Aufsatz auf die neuen technischen Möglichkeiten im Archivbereich aufmerksam. So steht nun zum Beispiel der erste Band der Nendinger Kriegschronik des Ersten Weltkriegs zum Download zur Verfügung. Außerdem zeigt er anhand eines kurzen Beispiels die Nendinger Situation im ersten Kriegsmonat auf.

Zum Schluss entführt Kreisarchivar Hans-Joachim Schuster den Leser ins Spätmittelalter. Anhand des Habsburger Urbars, einem Verzeichnis aller Rechtstitel der Habsburger im frühen 14. Jahrhundert, wird auf die vielen freien Bauern, die es in Buchheim gab, hingewiesen. Der Autor untersucht auch die Gründe für das Verschwinden der Bauernfreiheit in den folgenden Jahrhunderten.

Das neue Heft widmet sich ergänzend zwei Förderern und Forschern, welche in diesem Jahr von uns gegangen sind. So gedenkt Hans-Joachim Schuster dem verstorbenen Heimatforscher, aber auch Wanderfreund und Denkmalpfleger, Erich Kaufmann, der über viele Jahre auch zum Redaktionsteam der Heimatblätter gehörte. Der ehemalige Kreisarchivar Wolfgang Kramer zeichnet den Lebensweg des stetigen Förderers unserer Heimat Prof. Michael Ungethüm nach, der ebenfalls 2022 verstorben ist.

In bewährter Manier runden die Kreischronik und die Vereinsnachrichten das Jahrbuch ab.

Das Jahrbuch kann ab sofort für 9,90 Euro (broschiert) oder 11,90 Euro (gebunden) im Bürgerbüro des Rathauses Tuttlingen, in den Museen der Stadt Tuttlingen oder im Buchhandel erworben werden.

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