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Akuter Mangel an Lebensmitteln: Bürgerstiftung unterstützt Tafelladen und appelliert an Händler


Die Tuttlinger Bürgerstiftung unterstützt den Tafelladen mit einer Sonderförderung von 5000 Euro. Damit reagiert die Stiftung auf die kritische Lage des Tafelladens. Da der Laden mehr denn je auf Lebensmittelspenden angewiesen ist, appelliert die Stiftung auch an den Handel, den Tafelladen noch stärker zu unterstützen.

Innenansicht des Tafelladens

Braucht jede Art von Unterstützung: Der Tafelladen.

Gleich mehrere Faktoren kommen derzeit zusammen: Zum einen ist durch den Zuzug Geflüchteter aus der Ukraine auch die Zahl der Berechtigten für den Tafellladen sprunghaft angestiegen. Gleichzeitig treiben die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel immer mehr Menschen in finanzielle Nöte, die bislang nicht auf den Tafelladen angewiesen waren. „Die Kundenzahl an einem Öffnungstag hat sich von rund 80 bis 90 Kunden auf teilweise über 120 bis 130 Kunden sprunghaft erhöht“, so Jürgen Hau, Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle, in seinen Antrag an die Bürgerstiftung. Und was noch erschwerend hinzu kommt: Die Zahl der Lebensmittelspenden nimmt eher ab als zu.

„Das schafft sozialen Sprengstoff unter unserer Kundschaft“, umschreibt Jürgen Hau die Lage. Und nicht nur das: „Inzwischen klagen unsere Ehrenamtlichen auch unter der Überlastung.“ So müssen zum Beispiel immer weitere Strecken zurück gelegt werden, um Lebensmittel einzusammeln, was Geld und Zeit kostet, zumal auch im Tafelladen die Fixkosten derzeit drastisch steigen, ohne dass dem entsprechende Einnahmen gegenüber stehen.

Zumindest finanziell will die Bürgerstiftung nun mit ihrem Beitrag die Härten etwas abmildern. „Wir laufen Gefahr, dass bestehende soziale Konflikte sich immer mehr verschärfen – hier müssen wir etwas dagegen tun“, so Stiftungs-Vorsitzender Dr. Frank Breinlinger. Soziale Folgen des Krieges und anderer Krisen werden daher auch im Mittelpunkt der nächsten Ausschreibung stehen, die die Bürgerstiftung in den nächsten Tagen veröffentlichen wird. Die Unterstützung für den Tafelladen ist dabei schon ein Vorgriff auf die kommenden Projektförderung. „Hier war es uns wichtig, in der akuten Notlage spontan und unbürokratisch zu reagieren“, so Breinlinger, zumal die Probleme des Tafelladens verschiedene Ursachen haben: Neben dem Krieg trage auch die hohe Inflation dazu bei, dass die soziale Schere immer weiter auseinander gehe und die Zahl der Tafelkunden ständig steige.

Aus diesem Grund appelliert die Bürgerstiftung aber auch an alle Lebensmittelhändler, die noch nicht zu den Unterstützern des Tafelladens zählen, dies zu überdenken: „Nach wie vor werden auch in Tuttlingen Lebensmittel weggeworfen, während in paar Meter weiter Mangel herrscht – das darf nicht sein.“

INFO:
Wer Lebensmittel spenden oder ehrenamtlich mitarbeiten will, kann sich bei Jürgen Hau von der Diakonischen Bezirksstelle,
07461/969717-0, hau(at)diakonie-tuttlingen.de, melden.

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