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Radkonzept, Parkdeck und Stadttarif für den ÖPNV
Mobilitätskonzept startet mit ersten Projekten


Bessere Angebote für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer, eine flexiblere und umweltfreundlichere Mobilität und weniger Autoverkehr – diese Ziele hat der Gemeinderat jetzt mit dem Mobilitätskonzept festgeschrieben. Nach langer  Vorbereitung wurde es am Montag verabschiedet – und mit ihm auch erste Sofortmaßnahmen.

„Sogar der ADAC empfiehlt mittlerweile, das Auto so oft es geht stehen zu lassen – wir haben unser Konzept also genau zur richtigen Zeit auf den Weg gebracht“, so Baudezernent Florian Steinbrenner in der Gemeinderatssitzung am Montag. Fast drei Jahren hatten die Planerinnen und  Planer an dem rund 170 Seiten starken Werk gearbeitet, begleitend dazu gab es verschiedene Workshops mit Bürger*innen oder Gemeinderät*innen, deren Anregungen auch in das Konzept einflossen.

Carolin Erven vom Stadtplanungsbüro Albert Speer und Partner fasste nochmals die wichtigsten Ziele des Konzepts zusammen. So soll die Innenstadt vom Autoverkehr entlastet werden, für Rad-, Fuß- und Autoverkehr soll es getrennte Wege geben, vor allem auch Pendler sollen bessere und mehr Alternativen zum Auto vorfinden. Dies alles, so Erven, decke sich mit den Zielen der Landesregierung, die ebenfalls weniger Autoverkehr und mehr Rad- und öffentlichen Nahverkehr anstrebt.

Um diese übergeordneten Ziele aber zu erreichen, seien sowohl sogenannte Push- als auch Pullfaktoren nötig – also sowohl Maßnahmen, die die Attraktivität des Autoverkehrs verringern, als auch solche, die das Rad- oder Busfahren attraktiver machen. Wichtig sei  die Kombination aus beidem – beschränke man sich nur auf Projekte, die umweltfreundliche Verkehrsformen fördern, erreiche man wenig.

„Wir müssen heute mehr als bisher im Interesse der Verkehrsteilnehmer planen, die in der autogerechten Stadt an den Rand gedrängt wurden“, so Erven. Bei der Bewertung verschiedener  Maßnahmen müsse man daher weg von einer Sichtweise, die die Perspektive des Autofahrers in den Mittelpunkt stelle. „Wenn zum Beispiel Stellplätze wegfallen, heißt dies nicht nur, dass Autos weniger Platz haben – es heißt auch, dass Radfahrer und Fußgänger mehr Platz haben.“

Als erste Maßnahmen beschloss der Gemeinderat mehrere Projekte aus dem Verkehrskonzept, die als erste umgesetzt werden sollen.

  • Um Parkplätze aus der Innenstadt heraus verlagern und die dortigen Straßen weiter beruhigen zu können, sollen Planungen für zwei Parkhäuser vertieft werden: Ein Parkhaus am Bahnhof, das gleichzeitig ein P+R-Platz für den ÖPNV werden soll, sowie ein Parkdeck nördlich der Donau als Quartiersgarage.
  • Ein Mitfahrportal soll Mitfahrgelegenheiten erleichtern – gerade auch für Pendler*innen.
  • Das Radverkehrskonzept soll über aktuelle Projekte hinaus (z.B. Radtoute Nord) vertieft werden.
  • Im Rahmen der Bahnhofsumgestaltung sind Mobilitätsstationen für Bike- und Carsharing geplant.
  • Neubürger erhalten neben Informationen zu Rad- und Busverkehr künftig auch ein kostenloses zeitlich begrenztes Neubürgerticket für den ÖPNV. Ergänzt wird dies durch eine Mobilitätsberatung und entsprechende Info-Kampagnen, die sich nicht nur an Neubürger richten.
  • Ein Stadttarif für den ÖPNV ermöglicht günstige Busfahrten innerhalb des Stadtgebiets. Der Stasdtverkhr selber soll optimiert werden.

Fuß- und Radweg in der Weimarstraße

Noch nicht getrennt: In der Weimarstraße teilen sich Radfahrer und Fußgänger einen Weg. Die Trennung dieser Verkehrsformen ist eine Anregung aus dem neuen Mobilitätskonzept.

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